Ingeborg Rapoport ist mit größter Wahrscheinlichkeit die älteste Kinderbuchautorin der Welt: Ingeborg Rapoport – 104 Jahre alt – war einst Medizinerin in den USA, später über die Grenzen der DDR hinaus bekannte Kinderärztin und Professorin an der Humboldt-Universität Berlin. Zugleich ist sie auch der weltweit älteste Mensch, der je ein Promotionsverfahren abschloss. Im Jahr 2015 – mit 102 Jahren – verteidigte sie erfolgreich ihre Dissertation, die sie 1938 an der Universität Hamburg vorgelegt hatte. Als Halbjüdin war ihr die Promotion seinerzeit von den Nationalsozialisten verweigert worden.
Dass sich diese großartige Frau – eine wirkliche Zeugin des Jahrhunderts – im hohen Alter so eine fantastisch-bunte Geschichte ausgedacht hat, liegt nicht nur daran, dass zur Familie Rapoport außer vier erwachsenen Kindern mittlerweile zahlreiche Enkel und 13 Urenkel zählen. Jedem, der die Geschichte „ESELSOHREN“ liest, wird schnell klar, dass Ingeborg Rapoports Herz für Kinder schlägt und sie sich in eine Kinderseele bestens hineinfühlen kann. Mit einfachen Worten und kindlichem Humor erzählt sie die märchenhafte und spannende Geschichte der kleinen Jam und des traurigen Lesebuches. Und – wie nebenbei – vermittelt sie den jungen Lesern eine wertvolle Lektion über Freunde und Hilfsbereitschaft sowie über Lesefreude und den richtigen Umgang mit Büchern.
Die phantasievollen farbenfrohen Bilder dieses zauberhaften Buches schuf die bekannte und beliebte Kinderbuchillustratorin Gertrud Zucker. Auch vorlesende Eltern oder Großeltern werden sich an diesem kleinen Werk erfreuen und sich vielleicht selbst in ihre Kindheit zurückversetzt fühlen können.
Weitere Infos zur Autorin:
1912 in der damals deutschen Kolonie Kamerun geboren und in Hamburg aufgewachsen, studierte Ingeborg Rapoport an der Universität Hamburg Medizin und verfasste 1937/38 ihre Dissertation, deren Verteidigung ihr wegen ihrer jüdischen Mutter damals von den nationalsozialistischen Machthabern verweigert wurde. Sie emigrierte in die USA, wo sie als Ärztin tätig war und sich später auf Kinderheilkunde spezialisierte. 1946 heiratete sie Samuel Mitja Rapoport, einen Biochemiker von Weltrang. Wegen ihrer politischen Gesinnung musste die Familie während der McCarthy-Ära erneut fliehen und kehrte nach Europa zurück, zuerst nach Österreich, dann in die DDR. Ingeborg Rapoport arbeitete an der Kinderklinik der Charité, lehrte an der Humboldt-Universität im Fachbereich Kinderheilkunde und baute u.a. das Perinatalzentrum auf. (Mehr über das aufregende Leben von Ingeborg Rapoport ist in ihrer beeindruckenden Autobiografie „Meine ersten drei Leben“ zu erfahren.)